Rezensionen 15.6.21
Bewegungen im klassischen indischen Drama mit Bhumikeshwar und Pratibha Singh
Die kleinen Internetstörungen aufgrund des stürmischen Wetter in Indien zu Beginn des Workshops konnten schnell behoben werden und taten der guten Laune der Teilnehmer keinen Abbruch. Wir begannen mit einigen Körperübungen, die die Dehnung, das Gleichgewicht und die Koordination übten. Einige davon kenne ich in ähnlicher Form vom Qui Gon der Shaolin Mönche. Wir gingen über zum Odissi Tanz, wo jede Übung an eine indische Skulptur oder Gemälde erinnerte. Mit speziellen Schrittfolgen ahmten wir bestimmte Emotionen und Figuren nach, wie der Gang eines stolzen Königs oder der Gang einer Frau, die ein Wasserkrug trägt. Auch Tierbewegungen kamen vor, wie der Elefant, der den Rüssel von einer zur anderen Seite schwängt. Prathiba zeigte uns im letzten Teil des Workshops verschiedene Mudras. Das sind Handstellungen, die wie in der Sprache der Gehörlosen ihre Bedeutung haben. Die Handstellung, die wir „Schweigefuchs“ nennen, heißt in Indien z.B. Gomukha. Es war, wie immer, ein Erlebnis. Danke!
Pantomime und Physical Acting mit Selina Senti
Der Workshop war sehr sympathisch, locker und kurzweilig. Die Stunde verging wie im Fluge und machte Laune auf mehr. Nach einer kurzen Erwärmung und Vorstellung zählten wir die Pantomimen auf, die wir so kannten. Wer hätte gedacht das außer Charlie Chaplin, Buster Keaton, Mr. Bean und vielen anderen auch Michael Jackson Pantomime war und unzählige Lektionen beim berühmten Marcel Marceau nahm, aus dem auch der Moonwalk hervorging. Auch wir übten verschiedene Gangarten und begannen einzelne Körperteile abwechselnd zu isolieren. Die poppige Musik half dabei und brachte das Ganze in Fluss. Wir erschufen uns jeder eine Statue aus Lehm, spielten alle möglichen Ballspiele miteinander und liefen Wände entlang - alles mimisch - was das den Reiz dieser Kunstform ausmacht. Eine schier unendliche Weite an Möglichkeiten. Auch ein paar Tipps und Tricks gab Selina uns mit. Vielen Dank für den Workshop.
Drei tiefe Atemzüge
Ein melancholisches Band zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichten. Fast romantisch und doch eher sehnsüchtig. Gedichte als einen inneren Monolog der Figur darzustellen, und sich selbst zu verfilmen ist eine schwierige Aufgabe, die diese jungen Menschen wunderbar und umfangreich gestaltet haben. Fast ein bisschen zu lang für einige, die die Melancholie in dieser Coronazeit schlecht ertragen können. Mich hat das Spielen mit Licht und Dunkelheit beeindruckt, die kleinen Momente und zarten Gesten, z.B. als das Mädchen dem Jungen die Mütze wiedergibt.) Das sind Momente, die ich mir auf der Bühne im Theater wünsche. Der Film hat Techniken wie den Zeitraffer um solche Momente besonders herauszustellen. Vielen Dank für die Ernsthaftigkeit, mit der diese Schülerinnen und Schüler sich auf diese Arbeit eingelassen haben, was man auch am Video Workshop dieser Gruppe wahrnahm.
Video-Projekt zum Thema „Abschied“
Abschied, was für ein Thema! Es geht tief, zeigt Verletzbarkeit und tiefe Einblicke in die menschliche Seele. Ich war konfrontiert mit Ängsten und Erinnerungen, die schmerzhaft waren. Mit viel Mut und Offenheit haben die Schülerinnen und Schüler dieses Thema umgesetzt. Die Ehrlichkeit entwaffnet jedes Vorurteil, die der eine oder andere vielleicht beim Anschauen haben möge. Es erinnert mich an den Satz: „Ich bin nicht debil, ich bin verletzlich.“ Ich wünsche allen Beteiligten, das es wie in einem dieser Videos am Ende des Tages einen neuen Sonnenaufgang und einen neuen Tag gibt. Sehr Berührende Bilder und Texte!
Video-Projekt zum Thema „Dichtung in Bildern“
Wenn ich „Ich wollt, ich könnt dein Herz belauschen“ so anschaue kommt mir die Frage auf: Haben Poetryslamer die Pandemie genutzt um ihre Gedichte zu verfilmen? Ich finde Gedichte immer eine gute Wahl für ein Videoprojekt. Sie sind kurzweilig, voller Emotionen und erzählen oft eine Geschichte.
Naturaufnahmen sowie Aufnahmen kleinen Szenenspielen passen wunderbar, wie ich bei Penthesilea und Toxic Masculinity gut sehen konnte.
Bei Prometheus hat der Ton etwas mit mir gemacht. Die Stimme und dazu dieses Geräusch der Maschine zur Lebenserhaltung im Krankenhaus. Für dieses Video hätte mir sogar ein Foto gereicht und ich hätte es trotzdem bis zu Ende angesehen. Prima!
Video-Projekt „Leben in Corona-Zeiten“
Meine Damen und Herren, hier kommt eine kleine Zusammenfassung, was YouTube während der Pandemiezeit zu bieten hatte. So oder so ähnlich könnte man dieses Projekt ansagen. Mal ernsthaft, mal parodistisch: herrlich erfrischend. Ja auch für mich ist YouTube mein neues Fernsehprogramm. Tutorials für jedes Thema, die Auswahl macht das Gift oder auch die Medizin. Die Schülerinnen und Schüler recherchierten vielseitig, denn auch Influencer haben keinen leichten Job! Und wer dieses 90-minütige Potpourri durchhält, wird am Ende sogar mit ein paar lustigen Out Takes belohnt. Von mir gab es dafür einen Daumen hoch.
König Pest von Shannon Schuflitz
Ich bewundere Menschen, die zeichnen können und staune immer wieder wie gut es funktioniert eine Geschichte mit Bildern zu verfilmen. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit Hörspielen aufgewachsen bin, da lässt man beim Zuhören seiner Fantasie freien Lauf. Zeichnungen nehmen einen zusätzlich in die Fantasie vom Vorleser hinein, was sehr angenehm ist, denn es lässt trotzdem noch viel Freiheit für die eigene Fantasie. Geschichten von Edgar Allan Poe versprechen spannende Unterhaltung und wie diese „König Pest“ Aktualität. Auch ich bin in diesen 31.Theatertagen zum Fan seiner Geschichten geworden. Danke Shannon.
Reviews from the 15th of June 2021
Movements in the classical Indian drama with Bhumikeshwar Singh und Pratibha Jena Singh
Luckily, the initial tiny interruptions of the Internet caused by the stormy weather in India were promptly remedied and they didn’t put an end to the good mood of the participants. We started with a few body exercises - stretching, balance and coordination. I’ve known some of them already in a similar form from Qui Gon by Shaolin monks. We moved to Odissi Dance, where every movement resembles an Indian sculpture or painting. By implementing some special walking types, we were imitating particular characters or emotions, eg. the walking of a proud king or a water-carrying woman. There were also some animal movements, like an elephant swaying its trunk from one side to the other. Pratibha showed us at the end of the workshop some mudras, which are hand positions or movements having their meaning, like in sign language. For example, the hand position, which we call „the silent fox“ is called in India „Gomukha“. It was a great experience, as always. Thank You!
Pantomime and Physical Acting with Selina Senti
The workshop was very appealing, relaxed and entertaining. The hour flew by and made us want more. After a short introduction of the participants, we enumerated the pantomimes, whom we already know. Who would have thought that, apart from Charlie Chaplin, Buster Keaton, Mr Bean and many others, Michael Jackson was a mime as well and had uncountable lessons with the famous Marcel Marceau, from which followed also his moonwalk.
We could practice various ways of walking and began to isolate body parts. The trendy music supported the practice and helped to bring some flow to our movements. We created a bust out of imaginary clay, played various ball games together, and went along a wall - everything as pantomime. A never-ending spectrum of possibilities. Also, Selina gave us some tips and tricks. Thank You for this workshop.
Three deep breaths
A melancholic thread stretches throughout the stories. Almost romantic and still even more longing. It’s a difficult task to present poems as an inner monologue of a character and to film oneself and these young people mastered it wonderfully. It’s almost a bit too long, at least for those, who can’t stand melancholy in this time of coronavirus.
I was impressed by the play of light and darkness, the tiny moments and tender gestures, eg. when the girl gives the boy his cap back. These are the moments, which I wish to see on stage. The film has its techniques like time-lapse to make such scenes stand out. Thank You for the seriousness, with which the students approached this work and which was also remarkable in the workshop video of the same group.
Video project „Farewells“
Farewell, what a topic! It goes under the skin, gives an insight into the human soul and shows its vulnerability. I was confronted with fears and painful memories. The students approached this topic with plenty of courage and openness.
Their sincerity disarms any prejudice one could have during watching. It reminds me of a sentence: „I’m not weak, I’m just vulnerable.“ I wish to all who cooperated in preparing the films that there is always a new sunrise and a new day for them like in one of the films.
Very moving pictures and texts!
Video project „Poetry in pictures“
While watching „I wish I could eavesdrop on Your heart“ a question comes to my mind: Did the poetry slammer use the pandemic to film their poems? In my opinion, poems are always a good choice for a video project. They are entertaining, full of emotions and frequently tell a story.
Videos of nature fit wonderfully, as well as some acting scenes, as I could see in the case of Penthesilea and Toxic Masculinity.
In „Prometheus“, it was the sound, which moved me. The voice and as an addition to it this sound of a life-support machine. For this video, a photo would be enough for me and I would have watched it until the end anyway. Prima!
Video project „Life at a time of coronavirus“
Ladies and Gentleman! Here’s a summary, what YouTube offered us during the pandemic. More or less, You could announce this project like that. Sometimes serious, sometimes parodistic: quite refreshing. Yes, YouTube is also for me a new TV station. Tutorials for every topic, the choice makes the poison or the medicine.
The students did versatile research because also the influencers don’t have an easy job! And the one who is able to stand this 90-minute potpourri gets some funny outtakes as a reward at the end. I gave a thumb up for this.
King Pest
I admire people, who can draw and I keep being surprised, how well it works to film a story with pictures. Perhaps it’s because I grew up with audio stories and one just lets one’s fantasy go. Pictures take one additionally into the phantasy of the speaker, which is very pleasant because one has still enough space to imagine something for oneself. The stories by Edgar Allan Poe promise exciting entertainment and - like this one - topicality.
During this festival, I became a fan of his stories. Thanks, Shannon!
Peggy Einenkel
|